Krisenmodus Corona
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der NachbarschaftsHilfe Pforzheim e.V. ,
wir hoffen und wünschen uns sehr, diese Hauszeitung erreicht Sie bei guter Gesundheit. Sicher haben Sie sich schon gefragt, wie es uns in diesen ungewöhnlichen und so noch nie dagewesenen Zeiten geht.
Gleich mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen hat Frau Wacker – unsere Geschäftsführerin – in einer Nachtaktion einen Plan ausgearbeitet, wie wir – unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen – die Betreuung bestmöglich gewährleisten können.
Erste Maßnahme war eine Lagebesprechung mit der Büromannschaft und Erläuterung des weiteren Vorgehens. In einem weiteren Schritt wurden alle 112 Helferinnen und Helfer angerufen um abzuklären, ob eine generelle Bereitschaft zum Helfen besteht, es keine gesundheitlichen Einschränkungen, auch nicht in der Familie, gibt. Über die notwendigen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wurde auch noch mal schriftlich aufgeklärt.
Danach wurden alle 280 Betreuten und – wenn nötig – zusätzlich deren Angehörige angerufen, um den wirklich dringenden Bedarf abzufragen. Nicht wirklich notwendige Einsätze werden ausgesetzt. Auch die alten Menschen wurden über die zu treffenden Schutzmaßnahmen informiert.
Hier musste und wurde situativ entschieden. Anschließend wurden wieder alle Mitarbeiter
angerufen. Damit gemachte Absprachen und Informationen nicht verloren gehen, wurde jedes Telefonat dokumentiert.
Sie können sich sicher vorstellen, wie zeitaufwändig allein diese Maßnahmen waren. Gleichzeitig musste der Bürobetrieb – wie gewohnt – weiterlaufen. Eingehende Gespräche beantwortet,
Rechnungen verbucht, Spendenbescheinigungen geschrieben werden u.v.m.
Die Corona-Beschränkungen beeinflussten und erschwerten auch unseren Auszahltag. Normalerweise kommen Alle am Monatsanfang zu uns in die Büroräume in der Bahnhofstraße 7, um Ihre Einsatzzettel abzugeben. Man nimmt sich Zeit für ein kurzes persönliches Gespräch um zu hören, wie es den Helferinnen und Helfern in ihren Einsätzen geht. All dies war unter diesen Umständen natürlich nicht möglich und erfolgte erstmals in der Geschichte unseres Vereins „kontaktlos“.
Eine wichtige weitere Maßnahme ist, dass Betreute, deren Einsätze abgesagt wurden, weiter regelmäßig durch unser Büroteam kontaktiert werden. Wir nennen das liebevoll „Telefonbesüchle“. Sie können sich nicht vorstellen wie viel Dankbarkeit uns da entgegenkommt!
Die wahren Helden dieser Zeit sind unsere Helferinnen und Helfer, die es sich nicht nehmen lassen, trotz schwieriger Umstände zu ihren Einsätzen zu gehen und dabei nicht viel Aufhebens darum machen.
Inzwischen hat unsere Helferin Frau Mautner und die Schwester von Frau Wacker Frau Reiling im Akkord Gesichtsmasken genäht. Des Weiteren konnten wir vernünftige Handschuhe besorgt, da die Einweghandschuhe sehr schnell kaputt gehen. Mit dieser Zusatzausrüstung und einem sehr persönlichen Dankschreiben wurden unsere HelferInnen in dieser Woche zusätzlich ausgestattet.
Auch unser Büroteam hat in den letzten Wochen unglaubliches geleistet. Wer schon einmal mehr als 10 Telefonate hintereinander getätigt hat, weiß, wovon ich spreche! Und die Mitarbeiterinnen im Büro hatten ein Vielfaches zu leisten.
In dieser Zeit hat uns folgender Bibelspruch be- und geleitet: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1,7
Und verblüffender weise hat Martin Luther 1527 in einem Sendbrief eine sehr passende Anleitung geschrieben, die Sie nachlesen können.
(Quelle Weimarer Ausgabe 23, 338-372)
Nach diesen Grundsätzen werden wir auch weiterhin furchtlos, aber mit Besonnenheit und Liebe unsere Arbeit tun und auf den Segen und die Kraft Gottes vertrauen.
Wir wünschen Ihnen allen, bleiben Sie gesund und Gott anbefohlen. Danke, dass Sie uns auch in dieser turbulenten Zeit in Gedanken, vielleicht in Ihren Gebeten begleiten und uns auch weiterhin finanziell unterstützen.
Von Herzen Ihr
Büroteam, die Helferinnen und Helfer, unsere Betreuten
und der Vorstand der NachbarschaftsHilfe e.V.