Grüße und Informationen
Der alte Großvater und der Enkel
( Märchen der Gebrüder Grimm )
Liebe NachbarschaftsHilfe-Familie,
ja, Sie haben richtig gelesen, die Anrede ist bewusst so gewählt!
Seit März hat sich im Umfeld so viel geändert! Es ging ein Ruck durch die Gesellschaft. Mitmenschen wurden wieder ganz anders wahrgenommen. Ich habe selten so viele Menschen sich in der freien Natur bewegen sehen und es schien sie …irgendwie…. glücklicher zu machen.
Wie wichtig wurde auf einmal die Familie! Sie bekam einen ganz anderen Stellenwert. Nicht „immer mehr, immer schneller, immer weiter“ stand im Vordergrund, sondern „wer kümmert sich um wen?“. Egoismus schlug sich nur in Hamsterkäufen nieder. Es fand eine Rückbesinnung auf die ureigensten christlichen Werte statt.
Die NachbarschaftsHilfe-Familie und da schließe ich Sie alle von Herzen mit ein war und ist für unsere Betreuten und HelferInnen wie ein Fels in der Brandung. Auch unser Büroteam profitierte von unserem mitmenschlichen und fürsorglichen Miteinander. Gegenseitig hat man sich unterstützt und Mut gemacht, hat Dienste getauscht, wenn die Kinderbetreuung nicht gewährleistet war. Wenn man nicht mehr wusste, wo einem der Kopf stand, hat man sich getröstet und aufgebaut.
Wie wohltuend als Betreute zu spüren, man ist nicht allein – gerade auch dann, wenn die Helferin nicht kommen kann. Dann stellt ein Telefonbesüchle die Verbindung mit der Außenwelt her. Sonst haben die HelferInnen, liebevoll mit Seife, Mund-Nasenschutz, Handschuhen und einer Dankeskarte ausgestattet, Ihre Dienste gemacht.
Das Büroteam wurde mit der einen oder anderen Überraschung und lieben Anrufen motiviert. Und nicht zuletzt zeigen Sie, liebe Spender durch Ihre wertvolle Unterstützung, dass Ihnen unsere Arbeit am Herzen liegt.
Dafür sind wir immer wieder dankbar.
Die Nöte in der Nachbarschaft zu sehen und die Bereitschaft zu helfen, ist für viele neu und lässt sie zu Helden des Alltags werden. Wir praktizieren diese Arbeit seit 46 Jahren und haben bisher über 1.182.000 Stunden Hilfe gestützt durch Ihr finanzielles Engagement leisten können.
NachbarschaftsHilfe ist aber nur dann möglich, wenn wir alle weiter zusammenhalten, sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringt und Gottes Segen unser Handeln begleitet.
In diesem Sinne ein herzliches vergelts Gott und bleiben Sie behütet!
Es grüßt Sie herzlich im Namen aller für unseren gemeinnützigen Verein Tätigen
Ihre
Nicola Beck
(Vorsitzende)
Der alte Großvater und der Enkel
Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floß ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen mußte sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen. Sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch und die Augen wurden ihm nass. Einmal auch konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten; es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm einhölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Wie sie so da sitzen, trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. „Was machstdu da?“ fragte der Vater. „Ich mach ein Tröglein“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.“ Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an und fingen an zu weinen. Sie holten gleich den alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mit essen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.
Märchen der Gebrüder Grimm