Jahresbericht 2020
Liebe NachbarschaftsHilfe-Familie,
Ich bin erstaunt wie deutlich man merkt, dass die Tage wieder länger werden – auch wenn sich der Himmel meist regenverhangen zeigt.
Aber auch da tröstet mich das Wissen, dass die Erde die Feuchtigkeit benötigt, damit wir den nächsten heißen und trockenen Sommer
unbeschadet überstehen. Das hilft mir mit meiner Sehnsucht nach Licht und Wärme besser umzugehen. Menschliche Wärme ist momentan
mit Abstand nur schwer weiterzugeben und mir fehlen die tröstenden und aufbauenden Umarmungen sehr. Trotzdem fühle ich mich mit
Ihnen allen verbunden, da Sie mit Ihren Spenden und Ihr liebe Mitarbeiter mit Eurer tätigen Mithilfe Licht in die einsamen Tage Vieler bringt.
In Epheser 5,9 steht: Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Wir haben im vergangenen Jahr 2020 Spenden in Höhe von
73.027,13 Euro
erhalten – dafür sind wir sehr dankbar, wenngleich dies im Vergleich zu anderen Spendenaktionen in der Region ein verhältnismäßig kleiner
Betrag ist.
Unsere NachbarschaftsHilfe bringt die Spenden genau da hin, wo sie auch benötigt werden. Der Privatkostensatz wird mit 6,50 Euro jede
Stunde von Ihnen gesponsert. Somit kann sich jede und jeder ältere, kranke und bedürftige PforzheimerIn eine Hilfe bei den alltäglichen
Verrichtungen leisten. Arbeiten, die sie körperlich nicht mehr schaffen können, dürfen so getrost an die HelferInnen übergeben werden.
Seit der Gründung 1974 haben die HelferInnen der NachbarschaftsHilfe sage und schreibe
1.190.514 Stunden
an hauswirtschaftlicher Unterstützung, Entlastung pflegender Angehöriger, Begleitungen und Besuchsdienste geleistet.
17.147 PforzheimerInnen
konnte so unbürokratisch ermöglicht werden, in ihren eigenen vier Wänden, wo sie sich am wohlsten fühlen, zu bleiben.
7.062 Ehrenamtliche
– jetzt aus der Bürgerschaft Tätige genannt – haben diese Arbeit geleistet.
Wer kann diese Aufgaben in Pforzheim übernehmen, wenn es die NachbarschaftsHilfe nicht mehr gibt?
Selbst eine Pandemie, wie wir sie momentan erleben, kann uns nicht abhalten, unsere Betreuten zu versorgen. Wir stellen den Einkauf nicht
nur anonym vor die Tür, oder helfen einmal in einer Notsituation aus. Nein, unsere HelferInnen bauen Beziehungen auf, haben ein offenes Ohr
und nehmen sich Zeit. Eine 87-jährige meinte, dass sie lieber an Corona stirbt als an Einsamkeit und die Helferin doch bitte kommen soll.
Unser Hygienekonzept hat funktioniert und wir sagen uns oft, auf unserer Arbeit liegt Gottes Segen.
Im vergangenen Jahr haben 131 MitarbeiterInnen 14.378 Stunden Hilfe geleistet und so manchen Hoffnungsschimmer in die Wohnungen gebracht.
Dieser Stundenumfang ist einer der niedrigsten in unserer Geschichte und in erster Linie den Heim- und Krankenhausschließungen geschuldet,
die den Besuchsdienst nicht zugelassen haben.
Viele unserer HelferInnen gehören selbst zum gefährdeten Personenkreis und müssen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Einsätzen fahren.
Sie haben es sich nicht nehmen lassen, FREIWILLIG zu ihren Betreuten zu gehen.
„Gott sei Dank“ hat keine – hat keiner Corona bekommen.
Jede Hoffnung
Jede Hoffnung
ist ein Licht auf Zeit,
jedes Licht
eine Hoffnung
für die Ewigkeit.
Bleiben Sie alle weiter negativ und dabei immer positiv mit Freude am Herrn.
Ihre NachbarschaftsHilfe Pforzheim e.V.
Nicola Beck
(Vorsitzende)